25. November 2012
von Sonja
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Am 25. November starten die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Diese Tage sind eine internationale Kampagne. Österreich nimmt seit 1992 an der Kampagne teil. Das ist wichtig.
Nach wie vor wird Gewalt gegen Frauen verharmlost und verschwiegen oder sie wird relativiert. Dabei sind die Formen männlicher häuslicher Gewalt unvorstellbar. Die Übergriffe reichen von Ohrfeigen oder Schlägen mit Händen und Fäusten bis hin zum Zufügen von Verbrennungen. Die Frauen werden mit Gegenständen wie Sesseln, Vorhangstangen und Gürteln geschlagen. Sie werden mit Füßen getreten, an den Haaren gerissen, gewürgt oder auf den Boden geworfen. Männliche Gewalt beschränkt sich aber nicht auf Verletzungen der physischen Integrität, sondern es geht auch um massive Einschränkungen der autonomen Lebensführung und um sexualisierte Gewalt. Einige Beispiele aus der Beratung des Gewaltschutzzentrums verdeutlichen das:
Er kontrolliert ihre Sozialkontakte. Er kontrolliert ihre Telefonate. Er schreibt ihr vor, wann und ob sie ausgehen kann. Er lauert ihr auf, er sperrt sie ein. Er verbietet ihr, den Führerschein zu machen. Er verbietet ihr das Essen; er zwingt sie zum Essen. Er hindert sie am Schlafengehen; er zwingt sie, auf dem Boden zu schlafen. Er zwingt sie zum Ansehen von Pornografie. Er beschimpft sie als Hure. Er zwingt sie zu Sexualität. Er zwingt sie zu Sexualität, nachdem er sie geschlagen hat.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Und: Die Spirale der Gewalt beginnt immer wieder von vorne. Er bereut, schwört Besserung, schwört Liebe und dass er ohne sie nicht leben könne. Sie bleibt, verzeiht, glaubt ihm, sucht die Schuld bei sich selbst – bis zum nächsten Mal. Dabei werden die Abstände immer kürzer und die Gewaltakte immer brutaler, lebensbedrohlicher. Frauenhäuser und Gewaltschutzzentren sind dann oft der letzte Rettungsanker für Frauen. Sie finden dort Hilfe, um aus dieser Gewaltbeziehung endlich aussteigen zu können.
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